Modernisierung der BHKW-Anlage im Flughafen Hamburg

Eine der betriebsältesten BHKW-Anlagen Deutschlands wird modernisiert. In den nächsten drei Jahren werden im Flughafen Hamburg 6 Gasmotoren erneuert und die Anlagenperipherie modernisiert.

Der Flughafen Hamburg betreibt seit 1992 eine BHKW-Anlage mit 6 Modulen auf der Basis von INNIO Waukesha Lambda-1–Gasmotoren mit je 645 kWe und 1.095 kWth. Die thermische Leistung der mit 115 Litern Hubraum und 1.000 U/min sehr robusten 12-Zylinder Saugmotoren wird in das Heiznetz des Flughafens eingespeist und zusätzlich zur Dampferzeugung genutzt. Der in den Generatoren erzeugte elektrische Strom wird ins Flughafennetz eingespeist.

Nach einer Betriebszeit von über 28 Jahren mit Laufzeiten von über 150.000 Betriebsstunden je Motor soll die BHKW-Anlage nun umfassend modernisiert werden. Die Entscheidung fiel zugunsten einer Neumotorisierung mit Austauschmotoren desselben Typs in Verbindung mit einer Modernisierung der Anlagenperipherie, u.a. auch dem Austausch der Dampferzeuger gegen Abgaswärmetauscher. Die Entscheidung für die „erweiterte Grundüberholung“ und somit gegen eine Kompletterneuerung des BHKW erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen. Dabei spielten auch die Vorteile der Lambda-1 – Motoren eine Rolle, denn diese haben einen hohen Gesamtwirkungsgrad bei niedrigen Emissionen, ohne zusätzlichen Platzbedarf und Betriebsmittelkosten für eine SCR-Abgasreinigungsanlage. Die S&L Energie-Projekte GmbH wurde mit der Modernisierung der zunächst ersten beiden von insgesamt 6 Modulen beauftragt. Die Maßnahme soll in den nächsten Jahren Zug um Zug fortgesetzt werden, wobei die restlichen 4 Module immer in Betrieb bleiben müssen.

Eine der betriebsältesten BHKW-Anlagen in Deutschland wird damit für die nächsten (mindestens) 15 Jahre fitgemacht. „Während früher alte Lambda-1 – Motoren vielfach durch moderne Magermotoren ersetzt wurden, sind heute mehr und mehr Betreiber davon überzeugt, die Vorteile der Lambda-1–Technologie zu erhalten“, so Stefan Schöne, Service Manager und Projektleiter bei S&L. „Neben den bekannten Vorzügen des hohen Gesamtwirkungsgrades und der einfachen wie wirksamen Abgasreinigung treten heute vermehrt die besonders niedrigen Methanemissionen der Lambda-1–Motoren in den Vordergrund. Gegenüber modernen Magermotoren können hier große Mengen an besonders klimaschädlichen Methanemissionen vermieden werden“, ergänzte Raimund Dieckmann, S&L-Geschäftsführer. „Manchmal ist es vorteilhaft, auf alte, bewährte Technologien zurückzugreifen, um die Probleme von heute und morgen zu lösen.“

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