S&L modernisiert Lambda-1 BHKW-Anlage der TU Dortmund
BHKW mit Lambda-1-Motoren erfreuen sich angesichts verschärfter Abgasemissionsgrenzwerte und steigenden Klimabewusstseins erhöhter Beliebtheit und gewinnen Marktanteile zurück.
Immer mehr BHKW-Betreiber, bei denen teilweise bereits seit Jahrzehnten Waukesha Lambda-1-Motoren laufen und nicht selten über 150.000 Betriebsstunden auf dem Buckel haben, erkennen die Vorteile einer Modernisierung ihrer Anlagen unter Beibehaltung der Motorentechnik – sei es durch Instandsetzung oder durch Tauschmotoren – für die nächsten 15, 20 oder 25 Jahre.
So auch die Technische Universität Dortmund, die seit 1994 3 Module mit Waukesha Lambda-1-Motoren des Typs L7042G betreibt. Jeder Motor leistet 670 kWm bei einem Hubraum von 115 Litern. Diese geringe spezifische Leistung, verbunden mit einer Drehzahl von nur 1.000 U/min ist ein Grund für die Robustheit und Langlebigkeit dieses Motortyps. Die Module haben zwar eine relativ bescheidene elektrische Effizienz, zeichnen sich aber durch einen sehr guten Gesamtwirkungsgrad aus. Sie decken den Wärmebedarf und die vertraglich vereinbarte KWK-Quote der TU Dortmund optimal ab. Dazu kommt, dass ein Austausch gegen Magermotoren aufgrund der neuen Emissionsgrenzwerte zwingend eine SCR-Anlage erforderlich machen würde. Mit dem Weiterbetrieb der Lambda-1-Motoren in einer modernisierten Anlagenperipherie können die Emissionsgrenzwerte der 44. BImSchV ohne zusätzliche Installation und Betriebskosten einer Abgasreinigungsanlage problemlos eingehalten werden. Darüber hinaus emittieren die Lambda-1-Motoren deutlich weniger klimaschädliches Methan als Magermotoren vergleichbarer Leistung.
Gründe genug für die TU Dortmund, S&L mit der Modernisierung des bestehenden Lambda-1-BHKW zu beauftragen. Bereits im letzten Jahr wurde das erste Modul ausgebracht. Motor und Generator wurden ins Instandsetzungswerk transportiert, wobei der Motor gegen einen fabrikneuen Tauschmotor (Shortblock) ausgetauscht wurde, ergänzt durch wiederaufgearbeitete Komponenten des Gebrauchtmotors. Die Anlagenperipherie und die Steuerung wurde derweil modulweise zurückgebaut und – unter laufendem Weiterbetrieb der verbleibenden 2 Module – komplett neu errichtet. Derzeit wird das erste Modul wieder in Betrieb genommen, während das zweite Modul bereits im Werk überholt wird. Die gesamte Baumaßnahme soll bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Dann kann die TU Dortmund weitere 25 Jahre lang umweltfreundlich und klimaschonend mit Wärme und Strom versorgt werden.